GEO15 - So - Mt. Kazbek SHT


Ski Georgia Miniexpedition 2015
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26.04.2015

Mt. Kazbek (5047m)

Es erfordert Überwindung mitten in der Nacht den warmen Schlafsck zu verlassen und sich in den kalten Räumen der Hütte für die Tour vorzubereiten. Um halb fünf gibt es ein kurzes Frühstück, gegen fünf kommen wir los. Die Nacht ist vergleichsweise warm und windstill, gute Gründe also für einen frühen Start. 

Dennoch sind die meisten Gruppen schon vor uns los, lediglich ein polnisches Dreierteam und eine österreichische Viererseilschaft sind hinter uns. Doch schnell wird es wieder kalt auf dem Gletscher, man sollte sich daran gewöhnen. Die meiste Zeit des Aufstiegs befindet man sich im Schatten. Erst nach etwa fünf Stunden erreichen wir einigen sonnigen Platz. Für die restlichen zwei Stunden des Aufstiegs bleibt die Sonne uns treu. Trotz windstille und Sonne bleibt es ordentlich kalt.

Begelitet werden wir vom Hüttenhund. Unglaublich wie der Hund hier energiegeladen herum springt. Wir sind neidisch, allerdings ist der gute wohl auch bestens akklimatisiert. Würde mich nicht wundern, wenn er die Bergsteiger mit den meisten Besteigungen des Mt. Kazbek ist.

Je weiter wir aufsteigen, desto näher kommen alle Gruppen im Aufstieg zusammen. Ein slowenisches Team mit zehn Leuten holen wir beim Pausenplatz ein. Von der Schulter geht es noch ein Stück um den Kazbek herum, dann erfolgt hier ein Skidepot.

Die Gipfelflanke des Kazbek hat aktuell sehr hart gepressten Schnee parat. Das ist mit den Skiern nur sehr unangenehm zu gehen. Folglich wechseln wir zu den Steigeisen. Das Seil kommt in den Rucksack, könnte sein, dass der letzte Gipfelaufschwung blank ist.

Einmal wird die Flanke noch von einem Flachstück unterbrochen, dann geht es über die ca. 40° steile Passage hinauf zum Gipfel. Wir haben Glück mit dem Zustand, der Schnee ist gut mit den Steigeisen zu gehen. Oft findet man hier aber wohl auch Blankeis vor.

 

Dann schließllich erreichen wir die Gipfelfläche. Wow, es ist sich alles ausgegangen. Welch ein Glück so einen Tag genießen zu dürfen. Wir drücken uns und genießen dieses Traumpanorama über den Kaukasus. Es ist ein toller Tag für die Gruppen, welche heute unterwegs sind. Alle der etwa 25 Aspiranten werden den Gipfel erreichen. Ein weiterer Hund ist ebenfalls auf dem Gipfel, so lässig diese Jungs.

Wir lassen sich unsere Augen satt sehen und versuchen ein bisschen dieses so unglaublichen Eindrucks mit dem Foto fest zu halten. Dann geht es wieder zum Skidepot hinunter und von da beginnt eine lange Abfahrt. Wir haben uns den Gletscher ja am Vortag angeschaut und beschließen folglich ohne Seil abzufahren.

Einmal geht es dann nochmals kurz zur Bethlemi Hütte hinauf. Es ist ein kurzes Aufwärmen und das Packen der zurück gelassenen Ausrüstung angesagt. Via Telefon bestellen wir auf der Gudauri Hut unseren Fahrer zur Kirche in Stephansminda. Dann geht es mit dem schweren Rucksack mit den Skiern ins Dorf hinunter. Wir sind glücklich als nach der Hälfte der Abfahrt der Bruchharsch in Firn übergeht. Ein kurzes Teilstück des Weges ist ausgeapert und wir müssen die Ski tragen.

So richtiges Glück kommt auf, als uns der Fahrer am ursprünglichen Ausgangspunkt aufliest. Es hat geklappt! Dann geht es wieder über den Kreuzpass nach Gudauri zurück. Was man so alles an einem Tag unterbringt, wow. 1400hm Aufstieg auf den Kazbek, 3000hm Abfahrt ins Tal und schließlich ein Transfer zurück in unser geliebtes Hotel.

Wir hatten mehrfach unsere Zweifel: Wird es überhaupt im Urlaub eine Möglichkeit geben, den Kazbek zu besteigen? Die Vorhersage am Tag vor dem Abflug sah nicht danach aus. Dann der gesperrte Pass, die umgekehrte Gruppe am Tag vor unserem Gipfelversuch, die Spannung ob der Rücktransfer klappt. Und dann geht sich einfach alles perfekt aus. Wie dankbar kann man hier nur sein!

 


Bilder von der Ski Besteigung des Mt. Kazbek (5037m):


Karte zum Mt. Kazbek:

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