Illampu Trekking - Tage 4&5

Illampu Trekking

Tag 4 | Laguna Subirana Khota - Abra Ckorahuasi - Anco Huma Jahutra Tal - Campingplatz unter Huila Khota Pass

Wehmut kommt auf, es ist der Umkehrpunkt, also unser Abbruch, und der Ärger mit dem Muli krämt uns auch noch etwas. José klagt über Muskelkater. Wir lassen es langsam angehen und sehen nach dem Frühstück den Kampf der Wolken aus dem Tal mit der klaren Luft obern in den Bergen vom Hügel über der Laguna an. Schließlich packen wir zusammen und gehen über den Abra Ckorahuasi Pass zurück um am Zeltplatz vom Vortag Mittagspause zu halten. Kondore kreisen in der nähe. Mit bis zu drei Metern Flügelspannweite sind es die größten Landvögel und beeindrucken auch aus der Ferne.


Vom Zeltplatz aus schlagen wir dann die Wegvariante zum Huila Khota Pass als alternativen Rückweg ein. Im Talgrund begegnen wir nach vier Tagen den ersten Touris. Eine große Gruppe mit Komplettversorgung. Sie ist mit dem Führer unterwegs während wir an deren Zeltplatz schon die Eseltreiber und Köche das Küchen-, das Ess- und die Schlafzelte aufbauen sehen. Ich habe nicht so recht bock auf diese Meute und laufe mit einem flüchtigen hola, buenas dias Gruß an ihnen vorbei.


Wir steigen noch ein Stück den Talschluss hinauf um einiges unter dem Pass bei verlassenen Ruinen unsere Zelte aufzuschlagen. Links wäre die Pizzeria und rechts die Disko, José lacht als er auf die beiden Reihenhausruinen zeigt. Suppe und Salzkartoffeln mit Gemüse aus Josés Zaubertöpfen sind aber auch ganz o.k.


[lt. Hoehenmesser: Aufstieg: 680hm, Abstieg: 710hm, hoechster Punkt: 4479m, Lager: 4300m]


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Tag 5 | Campingplatz unter Huila Khota Pass - Huila Khota Pass - Estancia Lackathiya

Wieder völlern wir Erdbeermarmelade auf Toast zum Frühstück. Herrlich dieses Wellnesstrekking mit Packtieren. Dazu ist heute endlich wieder prima Wetter, zumindest hier. Ein Blick zurück auf den gestrigen Weg zeigt, dass uns sogar das Wetter für die Umkehr belohnt. Dort ist immer noch alles mit Regenwolken verhangen.


Beim Aufstieg zum Huila Khota Pass muss ich ständig aufpassen nicht zu stolpern. Diesmal sind wir noch näher und höher am Illampu Massiv mit dem Pico Norte, dem Illampu selbst und dem Pico Schulze. Eisgekrönte Traumberge mit gigantischen Fels- und Gletscherflanken. Ich kann bei der Aussicht kaum den Blick auf den Weg lenken. Am Huila Khota Pass schließlich angekommen steigt Kopfweh bei mir auf. Meine Akklimatisation ist wohl noch immer nicht perfekt. Wir steigen noch eine Stunde bis zur Mittagsrast ab. Suerte Maria Vögel, häufig vorkommende Aasfresser, trotzen dem Jose einige Brocken des inzwischen fünf Tage alten Brotes ab.


Wir schlagen noch einen Haken zur Laguna Illampu um dort die Zelte aufzuschlagen. Doch auf dem Weg dorthin dreht diesmal Seniora Mula durch und verabschiedet sich in Richtung des unweiten Heimatdorfes. Da sie die Zelte und den Kocher auf dem Rücken trägt bleibt uns nichts anderes übrig als dem sonst so artigen Gehilfen zu folgen. Kurz vor der Siedlung Estancia Lackathiya gelingt es einem Führer einer anderen Gruppe Seniora Mula einzufangen und anzubinden. Als wir dazu stoßen schlagen wir unsere Zelte neben den ihrigen auf, für anderes ist es heute schon zu spät.


Im Grunde sind wir auch nicht traurig darüber, haben wir doch beide seit Tagen mal wieder vollwertige Gesprächspartner gefunden: Jose hält mit seinem Kollegen einen Plausch auf Aymara, ich mit den beiden geführten netten jungen Schweizerinnen einen auf Deutsch. Die beiden Mädels trifft ein schräges Pech, sie sprechen super Spanisch, in Bolivien notwendig und ein großer Gewinn. Allerdings hat man Ihnen einen Guide angedreht, der fast nur Aymara spricht. Auch sie sind nicht unglücklich über unsere Gesellschaft, da sich ihr Guide abends nochmals nach Sorata verziehen will um am nächsten morgen wieder zu kommen. Alles ein bisschen schräg, aber sie sind fröhlich und zuversichtlich, dass es auf die bolivianische Art schon funktionieren wird. Sie sind schon zwei Monate im Land und nicht mehr so leicht zu schocken.


Seniora Mula wird heute zur Strafe an einen kahlen Platz angebunden, muss somit auf Abendessen versichten. Bei uns hingegen gibt es die obligatorische Suppe gefolgt von Pasta mit Würstchengulasch Typo Viena, also Wiener Art.


[lt. Hoehenmesser: Aufstieg: 850hm, Abstieg: 1120hm, hoechster Punkt: 4886m, Lager: 4000m]


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