Salar de Uyuni - Die Augen der Salzwüste


Ort: Uyuni, Bolivien
Zeit: 16.10.2007
Aktivitaet: Tagesausflug in die groeste Salzwueste der Welt
Inside: Bericht & Bildergallerie


 

 

Meine Zeit ist knapp. Mit dem Nachtbus habe ich die Horropiste La Paz nach Uyuni hinter mich gebracht. Eine Stunde sind wir mit dubiosen Defekten liegengeblieben. Mir ist es ganz recht, dass wir bei der Ankunft schon von Tour Operators umzingelt werden. Passiert sonst eigentlich in Bolivien nicht. Ich folge einem mir sympatischen Jungen in sein Buero. Wegen der Muedigkeit willig buche ich bereitwillig eine Tagestour bei ihm. Er bringt mich noch in ein Hotel. Alles ganz passabel, ist eh nur fuer einen Tag. Nach dem Verstauen des Rucksacks werfe ich ein ordentliches Fruehstueck ein um wie vereinbart wieder um zehn am Buero zu sein. Es kehrt bolivianischer Alltag ein, sprich wir warten erst ein mal eine Stunde auf den Toyota Jeep. Dieser ist erst nach ein paar energischen (nichts bringenden) Telefonaten unseres Operators angerollt. Wir, ich und ein Japanischer Touri, werden auf die Rucksitzbank gelozt. Vorne sitzen drei Einheimische. Es geht los. Erst ein mal ueber den Highway ein Stueck aus der Stadt raus.


Die Einheimische in der Mitte macht sich mit den beiden anderen bekannt, dann mit uns Touris. Sie heisst Esperanza, Hoffnung, und ist unser guia/cocina, also Personalunion aus Koechin und Fuehrer. Sie frag ob wir Spanisch koennen, ich begegne mein uebliches mas o menos, mehr oder weniger. Aki, der Japaner, winkt ab. Hoffnung spricht ab sofort nur noch mit mir, ich uebersetze ins Englische. Das versteht Aki eingiermassen. Der andere Einheimische ist der Fahrer, zu was der dritte gut ist werde ich bis zum Ende der Tour nicht erfahren. Ist auch egal. Wir kommen in einem Dorf an, in dem Salz aus der Wueste fuer den Verzehr gewonnen wird. Die etwa 5cm dicke Kruste wird vom Untergrund abgekratzt und in der Wueste aufgehaeuft. So verliert das Salz das Restwasser. Anschliesend wird es von Hand auf LKWs verschaufelt. Diese kippen das Salz im Dorf ab. Es wird von Hand in Muehlen geschaufelt und entgueltig aufbereitet. Nicht sehr fortschrittlich, so bleiben aber mehr Arbeitsplaetze erhalten. Auch hat man kein Geld fuer neue Maschinen.

Wir fahren in die Wueste herein. Sie ist erstaunlich guter Fahrbahnbelag. Hart verkrustet und sehr eben. Nicht wie Sandwuesten. Mit entsprechend mehr Geschwindigkeit und Komfort als auf den meisten Bolivianischen Highways (Sandpisten) kommen wir voran. Es ist ein unglaubliches Fahrerlebnis. Die Salar de Uyuni ist ein grosses touristisches Highlight, entsprechend bekommen wir viele andere Jeeps, gefuellt mit Touris zu sehen. Wir halten an um Mineralquellen zu besichtigen. Hoffung erklaert: das sind die Ojos del Salar, also die Augen der Salzwueste. Wie die meisten Suedamerkianischen Augen sind sie schoen Dunkel. Wir machen Bilder und fahren weiter. Naechster Stop ist ein Salzhotel. Anstelle der sonst hier ueblichen Lehmsteine hat man hier Steine aus Salz genommen. Auch innen ist, soweit moeglich, alles aus Salz gebastelt. Mit 25 USD pro Nacht ist es ein fuer Bolivien vergleichsweise teueres Vergnuegen. Immerhin aber sehr interessant anzusehen. Inzwischen bauen sie noch drei neue Salz-Hotels. Wir uebernachten nicht sondern fahren weiter. Nach Stunden ewig gleicher Wuestenlandschaft kommen wir zu einer Insel. Es ist eine der wenigen Erhebungen innerhalb der Salzwueste. Bizzar. Die Wueste liegt auf 3600m und dank der Sonne ist es tagsueber einigermassen warm. Am Horizont sieht man die 5500m hohen Vulkane. Wir machen einen Rundgang ueber die Insel. Die Kakteen werden bis zu zwoelf Meter hoch. Oben finden wir eine Opferstaette fur Pacha Mama, der Gottheit Mutter Erde. Man hat ihr Zigaretten, Schluessel und Fotos als Gluecksbringer in den Schoss gelegt. Pacha Mama raucht, wie unsozial.

Unser Mittagessen laesst, da leider auf dem erst eine Stunde spaeter eintreffenden zweiten Jeep der Firma untergebracht, erst ein mal auf sich warten. Folglich wird es ein 15:00 Snack, immerhin gut gekocht, und wir muessen uns beeilen, dass wir nach Hause kommen. Enstsprechend gibt der Fahrer Gas. An LLamas und Vicunias vorbei rauschen wir zurueck nach Uyuni. Ich goenne mir noch ein Bier und Spaguetti Alfredo bevor ich mich voellig kaputt um sieben in mein Bett verziehe.

 

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