Chitwan Nationalpark


Ort: Nepal
Zeit: 07.11.-09.11.2011
Mit: Matthias
Aktivität: Besuch des Chitwan Nationalparks
Inside: Bericht & Bildergallerien


Weltenbummler kennen dies. In gewissen Situationen weiß man schon recht präzise, was einen erwarten wird, auch ohne dass man sich genau damit beschäftigt hat. Der Besuch des Chitwan Nationalparks ist eines der Standard-Touren in Nepal. Jedes Reisebüro des Landes kann einem eine 3days&2nights- oder 2days&1night-Tour verkaufen. Entsprechende Menschenströme bekommen dieses exklusive Stück behütete Natur zu sehen. Entsprechend einsam wird dies werden. Gewiss. Unsere Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden.

Schon direkt nach der Ankunft mit dem Local-Bus entgegnet uns eine perfekte Tourismusmaschine. Hier steigt niemand aus, der nicht einen Chitwan-Trip gebucht hat und der der aussteigt wird mit einem Jeep von seinem Hotel abgeholt. Dort angekommen gibt es den Begrüßungsdrink und die Info über das Programm. Dann darf man das Zimmer beziehen. Natürlich war der Hotelprospekt eine völlige Übertreibung, das war eh klar. Der Höhepunkt der Anlage bilden aber Betonsäulen, die mühevoll von Hand mittels Astmodellation und filigraner Malerarbeiten als Baumimitat ausgeführt wurden.  Matthias und ich lachen herzhaft darüber.

Am Abend schließlich finden sich mehrere Hundert herbeigekarrte Touristen in der Kulturhalle ein. Matthias und ich werden uns nicht einig, ob das ganze nun ernst gemeinte lokale Kultur oder einfach nur eine Commedy-Veranstaltung ist. Egal. Wir lachen.

Tag 2 wird fulminant. Der frühe Morgen beginnt mit einem Elefantenritt. Mittels einer Landungsbrücke kann das Riesentier betreten werden. Drei Argentinier sitzen bereits auf dem Rüsselträger als ich mich in die mit einem Geländer umrahmten Plattform begebe. Arschkarte, im wahrsten Sinne des Wortes. Aussicht habe ich nur nach hinten. Das Tier bewegt sich und ich gebe mein Schicksal in die Hände des Dickhäuters und dessen Drivers. Machtlos schwanke ich durch das Grasland und den angrenzenden Urwald, durch Flüsse, steile Böschungen hinauf und hinunter und nur wenige Zentimeter an Urwaldriesen vorbei. Immer auf dem Rücken dieses Monsters, das im meinem Fall immerhin sehr geduldig den Befehlen unseres Piloten folgt. Matthias hat weniger Glück. Er hat ein wesentlich nervöseres Tier der Gattung Elefant erwischt, das durch einen ebenfalls nervösen Fahrer komplettiert wird. Sein Genussfaktor war eher gering. Wir sehen Hirsche, Affen, Krokodile, ein schlafendes Nashorn und, natürlich, jede Menge andere Touristen auf Elefanten.

Nach einer kurzen Pause im Hotel werden wir zum zweiten Programmpunkt gefahren. Nach dem wir zehn Touristen eingecheckt haben liegt der Einbaum recht gut im Wasser. Wir bitten alle um Ruhe, die Bordkante liegt nur acht Zentimeter über dem Wasserpegel und beim Schwanken manchmal leicht darunter. Nicht nur dass wir für ein paar Tausend Euros Fotos dabei haben, neben den Verlust von Knipsgerät an den Fluss droht hier leider auch der Verlust des Lebens an Krokodile. Prachtkerle sonnen sich unweit am Flussufer. Den Rückweg absolvieren wir zu Fuss, Naturewalk.

Elefantenwaschen im Fluss sorgt für eine weitere Abwechslung. Mit dem Rüssel können die guten ja sich selber Duschen. Natürlich auch, zu deren Freude, auf den Elefanten reitende Touristen.

Wir statten einer Zuchtstation für Elefanten, dem Elefant Breeding Centre, einen Besuch ab. Irgendwie traurig die angepflockten Großtiere.

Am nächsten Morgen gibt es noch eine Bird-Watching Tour. Wir machen einen Spaziergang am Ortsrand und halten dabei nach Vögeln Ausschau. Dann geht es wieder zurück zur Busstation. Dutzende Touristen in Jeeps werden umgeladen in Local Buses. Eine endlose Überlandfahrt wird die Schmerzen in den Knien und Rücken wieder an die Belastbarkeitsgrenze steigern.


Dorfspaziergang // Sonnenuntergang // Kulturabend



Elefantenreiten durch den Nationalpark // Elephant Bathing // Kanutour // Hike durch den Nationalpark // Elephant Breeding Centre



Galerie 2:



Birdwatching // Elephant Station // Rückfahrt nach Kathmandu