Köllespitze Westgrat (III/2238m)


Ort: Allgäuer Alpen/Tannheimer
Zeit: 19.10.2013

Aktivität: Alpinklettern
Mit: Kerstin


Wieder einmal sind Wetterlage und Bedingungen fordernde Parameter um ein Bergwochenende zu planen. Im Laufe der Woche zeigt sich, dass Samstag ein Traumtag wird und Sonntag in den Nordalpen brauchbar ist. Der Neuschnee der letzten Zeit hat noch keine solide Schneedecke gebildet und schmilzt mit dem wärmer werdenden Wetter schnell dahin. Donnerstag Mittag dann die finale Entscheidung für die Tannheimer Berge, zwei Stunden brauche ich dann noch um eine Unterkunft zu finden, Zwischensaison.

Wir nutzen den Freitag um anzureisen, die Bedingungen vor Ort zu beurteilen und zu planen. Kerstin und ich sind Fans alpiner Kraxel- und Klettereien und schnell fixiert sich unser Interesse auf den Westgrat der Köllespitze. Die technischen Schwierigkeiten sind mit Klettern im dritten Grad überschaubar und sollten auch bei nicht ganz optimalen Bedingungen zu meisten sein. Auch haben wir beide, unabhängig voneinander, noch eine offene Rechnung mit der Köllespitze. Beide sind wir schon am Normalweg wegen widriger Bedingungen gescheitert. Zeit also die Scharte durch eine schwierigere Route auszuwetzen.

Nach der Nesselwanger Scharte wartet der Normalweg durch den Wechsel auf die Nordflanke mit Neuschnee auf. Den Einstieg am Nordgrat erkennen wir an einem der insgesamt wenigen Bohrhaken. Gleich zu beginn wartet eine fünf Meter Hohe Wand im dritten Grad auf uns, wir machen vom Seil Gebrauch. Dann folgt leichteres Gelände, seilfreie Bewegung an solch einem Grat bei solcher Aussicht - das lieben wir. Gehgelände wechselt mit leichter Kletterei, dann überrascht uns ein quer zum Grat verlaufender Einschnitt. Fünf Meter ist das Hindernis tief, über Platten geht es zu einem Klemmblock hinunter der eine Brücke bildet. Kniffelige Stelle, trotz Seilsicherung steigt das Adrenalin.

Dann wieder abwechslungsreiches Gelände über Türme und Scharten entlang des Grats bis der Gipfelaufbau vor uns aufsteilt.  Hier gibt es noch einmal eine Seillänge im satten dritten Grat, es kommt so etwas wie Kletterflow auf. Zum Gipfel hin wird es leichter. Den Gipfelprossecco genießen wir bei herrlicher herbsthafter Weitsicht. Ammergauer, Allgäuer, Wetterstein und Lechtaler zeigen sich von ihrer Sonnenseite. Auf dem Abstieg im Normalweg kämpfen wir mit dem dort sich haltenden Neuschnee. Nicht nur, dass man sich durchkämpfen muss, viel mehr ist die teils ausgesetzte Kraxelei durch den Schnee noch um einiges in der Schwierigkeit verschärft. Am Gimpelhaus begegnen wir dann dem Menschenablauf, es sind wohl viele auf den Gedanken gekommen das tolle Wetter hier zu nutzen.

Wir haben etwa fünf Seillängen gesichert. In Summe habe ich etwa fünf Haken gesehen, es gilt also selbst abzusichern wo man es bedarf. Wir hatten nur einige Schlingen dabei die uns hinreichend waren (keine Keile, keine Friends).


Nesswängle // Gimpelhaus // Nesselwanger Scharte // Wetgrat // Köllespitze // Normalweg im Abstieg // Gimpelhaus // Nesselwängle [ca. 1100hm]


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Literatur: Alpine Bergtouren Allgäu // Kristian Rath // Bruckmann Verlag