Ort: D / Allgäuer Alpen
Zeit: 06.01.2014
Mit: Adrian und Michael
Aktivität: Nordwandbegehung - klassische Nordwand

Manche Dinge ziehen einen magisch an - obwohl man nicht so genau erklären kann warum eigentlich. So geht es mir schon eine Weile mit der Rubihorn Nordwand. Die Tour ist kein Spass, außerhalb meiner Komfortzone: kalt, fern einer Plasir-Absicherung und für mich mit Sicherheit eine ordentliche Herausforderung.

Der Winter ist bisher in den Nordalpen schneearm, die letzten Tage und vor allem Nächte waren hinreicheind kalt - kurz zögere ich noch, doch dann kann ich nicht anders als am Vortag mein Mitkommen zuzusichern. Die entsprechend angenommenen Bedingungen finden sich vor Ort wieder. Bis zur Gaisalpe kein Schnee, welch Winter. Der Zustieg zum Wandfuß ist nicht so grausam wie man befürchten könnte.

Zwei Stunden haben wir drei Nordwandnovizen bis hierhin gebraucht. Wir packen das Seil aus. Die erste Länge ist angenehm leicht zum warm werden. Die Schwierigkeit zu Beginn der zweiten Seillänge gibt uns die erste Nuss zu knacken. Michael meistert das souverän am scharfen Ende des Seils. Adrian bringt den heiklen Quergang der dritten Länge im Vorstieg hinter sich, macht auch die vierte Länge, diese ist vergleichsweise angenehm. Die fünfte Länge erledigt Michael. Unangenehm zieht eine schwierige Stelle nochmals aus dem Stehen in eine luftige Passage.

Dann Gehgelände zum Wandbuch. Einmal benutzen wir noch kurz das Seil zur Sicherung einer steilen Passage. Erleichterung: die technischen Schwierigkeiten sind überstanden - bis zum Gipfel keine Sicherung mehr erforderlich. Doch die Tour ist bei weitem noch nicht zu Ende - hüftiefer Schnee macht uns zu schaffen, will bis zum Gipfel gespurt werden. Diese Fleißarbeit verzögert unsere Ankunft am Gipfel auf halb vier.

Die Sonne genießen wir beim Aufräumen des Materials nur kurz, auch zum Gaisalpsee hinunter ist Spurarbeit erforderlich.  Für den harmlosen Teerweg hinunter zum Parkplatz brauchen wir schließlich die Stirnlampen. Danke den beiden Vorsteigenden an dieser Stelle!

Einige Berichte finden sich im Rocksports Forum. Detailierte Beschreibungen siehe Bergsteigen.com und Panicos Eiskeltterführer Bregenz bis Garmisch.

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