Ort: Indien / Karnataka / Mysore
Zeit: 25-27.12.2016
Aktivität: Station einer Rucksackreise
Inside: Reisebericht und Bildergalerien
Zeit: 25-27.12.2016
Aktivität: Station einer Rucksackreise
Inside: Reisebericht und Bildergalerien
Auf meiner Route nach Norden ist Mysore eine meiner Zwischenstationen. Es ist Sonntag früh und ich steige aus dem Nachtzug aus. TukTuk Werber wollen mich am Bahnhof abfangen. Es ist der Kampf einer trägen Kuh mit einer Fliege. Meinereins ist mit schwerem Gepäck beladen, auf der anderen Seite umschwirrt mich dieser hartnäckige Kerl und lässt nicht von mir ab, ignoriert mein offen zur Schau gestelltes Desinteresse und lässt sich nicht wegschicken. Gut, ich bin müde, will in mein Hotel, gebe schließlich nach. Als wir an der eigentlichen Warteschlange der Tuktuk-Fahrer vorbei laufen erntet der dreiste Kerl wüste indische Beschimpfungen von seinen Kollegen. Geschiet ihm recht. Sollen sie nur sauer auf ihn sein.
Neu in einer Stadt zu sein ist immer aufregend. Es fehlt einem die Orientierung und das Gespür für die lokalen Gegebenheiten. Schließlich bin ich hier in einem neuen indischen Bundesstaat, alles ist wieder anders. "Cannabis is legal here!", informiert mich ein freundlicher Local auf der Straße. Zufälliger Weise hätte er auch etwas dabei und könnte mir zum Freundschaftspreis was abgeben. Ich lege den Kopf zur Seite, lehne sein Verkaufsangebot mit einem Lächeln und einem "No, thank you!", ab. Irgendwie ist das ja auch das schöne am Reisen. Als wäre man ein Kind, alles ist unbekannt und will entdeckt werden. Es kann schön, befremdlich oder auch unangenehm sein. Sein Gras will ich allerdings nicht.
Es ist bereits 19:00 als ich am Abend das TukTuk besteige. Der Amba Vilas - Mysores Maharaja-Palast - sei Sonntag Abends beleuchtet, so der Tipp des Hotel-Rezeptionisten. Mein Dreiradfahrer ist aufgeregt hektisch, für mich unerklärlich, aber man muß ja nicht alles verstehen. Eigentlich ist der Palast nur fünf Minuten entfernt. Doch als wir uns nähern wird der Stau auf der Straße immer undurchdringlicher. Vor den Toren des Palaste warten Tausende auf Einlass. Jetzt hab ich es auch kapiert: Das ist ein riesiges Volksspektakel.
Einige zehntausend Menschen finden sich hier ein. Der Palast ist von 19-20 Uhr mit etwa Einhundertausend Glühlampen beleuchtet. Tatsächlich ein Lichterfest der Extraklasse. Die Lampen sind am Hauptgebäude mit seinen Türmen aber auch an den Nebengebäuden um den Hauptplatz des Palastes angebracht. Wirklich zum staunen!
Ein kleiner Tuktuk-Trip führt mich am nächsten Tag auf den Chamundi Hill. Wenige Kilometer außerhalb der Stadt wurde auf einem Hügel der Chamundeshwari-Tempel erbaut.
Neu in einer Stadt zu sein ist immer aufregend. Es fehlt einem die Orientierung und das Gespür für die lokalen Gegebenheiten. Schließlich bin ich hier in einem neuen indischen Bundesstaat, alles ist wieder anders. "Cannabis is legal here!", informiert mich ein freundlicher Local auf der Straße. Zufälliger Weise hätte er auch etwas dabei und könnte mir zum Freundschaftspreis was abgeben. Ich lege den Kopf zur Seite, lehne sein Verkaufsangebot mit einem Lächeln und einem "No, thank you!", ab. Irgendwie ist das ja auch das schöne am Reisen. Als wäre man ein Kind, alles ist unbekannt und will entdeckt werden. Es kann schön, befremdlich oder auch unangenehm sein. Sein Gras will ich allerdings nicht.
Es ist bereits 19:00 als ich am Abend das TukTuk besteige. Der Amba Vilas - Mysores Maharaja-Palast - sei Sonntag Abends beleuchtet, so der Tipp des Hotel-Rezeptionisten. Mein Dreiradfahrer ist aufgeregt hektisch, für mich unerklärlich, aber man muß ja nicht alles verstehen. Eigentlich ist der Palast nur fünf Minuten entfernt. Doch als wir uns nähern wird der Stau auf der Straße immer undurchdringlicher. Vor den Toren des Palaste warten Tausende auf Einlass. Jetzt hab ich es auch kapiert: Das ist ein riesiges Volksspektakel.
Einige zehntausend Menschen finden sich hier ein. Der Palast ist von 19-20 Uhr mit etwa Einhundertausend Glühlampen beleuchtet. Tatsächlich ein Lichterfest der Extraklasse. Die Lampen sind am Hauptgebäude mit seinen Türmen aber auch an den Nebengebäuden um den Hauptplatz des Palastes angebracht. Wirklich zum staunen!
Ein kleiner Tuktuk-Trip führt mich am nächsten Tag auf den Chamundi Hill. Wenige Kilometer außerhalb der Stadt wurde auf einem Hügel der Chamundeshwari-Tempel erbaut.
Ein großer Parkplatz und zahlreiche Marktstände auf dem abschliesenden Fußweg zeugen von der Bedeutung des Tempels für Pilgerreisende.
Einen Bummel durch den Markt lasse ich mir ebenfalls nicht entgehen. Marktbesuche sind mir zur Gewohnheit geworden. Gegen diese Sinnesfeuerwerke sind unsere Shoppingmals fade Erlebnisbreie. Mysores Markt gilt zudem als einer der größten und schönsten in Indien.
Musik und reges Treiben von Jugendlichen wecken meine Neugier während eines Bummels durch die Stadt. Freundlich werde ich in eine große Halle gewunken und wohne als einziger Ausländer einem lokalen Sing- und Tanzwettbewerb bei. Ein unvermuteter Einblick in die Kultur dieses Subkontinentes.
Einen Bummel durch den Markt lasse ich mir ebenfalls nicht entgehen. Marktbesuche sind mir zur Gewohnheit geworden. Gegen diese Sinnesfeuerwerke sind unsere Shoppingmals fade Erlebnisbreie. Mysores Markt gilt zudem als einer der größten und schönsten in Indien.
Musik und reges Treiben von Jugendlichen wecken meine Neugier während eines Bummels durch die Stadt. Freundlich werde ich in eine große Halle gewunken und wohne als einziger Ausländer einem lokalen Sing- und Tanzwettbewerb bei. Ein unvermuteter Einblick in die Kultur dieses Subkontinentes.
Mit der Wahl meines Hotels bin ich einmal mehr nicht zu frieden. Zur Überraschung der Welt hatte man in Indien ein Demonetarisierungs-Programm ausgebrütet, welches am 08. November 2016 verkündet wurde, also kurz vor meinem Reisantritt. Eine der Auswirkungen war eine Knappheit an Bargeld, was mich dazu veranlasst hatte fast nur Hotels zu buchen, in denen bargeldloses Bezahlen akzepiert wurde. Die Klasse der von mir bevorzugten kleineren Backpacker-Hostels fiel somit aus.
Nur ein kleiner Kreis an Eingeweihten wusste vorab von diesem Programm. Der Indische Staat hatte sich für diese Maßnahme zur Bekämpfung von Schattenwirtschaft und Schwarzgeld entschlossen. Von einem auf den nächsten Tag wurden 22 Milliarden Rupien (rund 300 Millionen Euro) Bargeldscheine für ungültig erklärt. Umtausch war nur in begrenzten Mengen gegen neue Scheine an den Banken möglich.
In der Folge war der Neudruck, die Verteilung und Ausgabe der neuen Scheine für ein so großes Land wie Indien natürlich eine riesige Herausforderung. Konsequenter Weise war eine anhaltende Bargeldknappheit über Monate hinweg gegeben. Das hatte auch ich als Tourist zu spüren bekommen. Nicht immer gaben Geldautomaten Bargeld aus, die Transaktionen waren generell auf Tausend Rupien limitiert. In der Folge war die Suche nach Cash ein deutlich grösserer Anteil meines Urlaubs, als mir das lieb gewesen wäre.
So habe ich einmal in Kochin vier Stunden für den Tausch von Einhundert Euro benötigt. Im Schlepptau meines Tuktuk-Fahrers hatte ich schon alle ATMs abgeklappert. In der Gasse der Geldwechsler und Goldhändler hatte man mir nur Wucherkurse angeboten. In meiner Verzweiflung hatte ich schon einem miesen Deal zugestimmt, doch mein Tuktuk-Fahrer hat mich weg gezogen. "We will not change for this shitty rate!".
Wieder telefoniert er. Wir fahren in eine Einkaufsgasse, es wird dunkel und die Ladenbesitzer ziehen schon ihre Stahltore herunter als wir den Bekannten meines Fahrers treffen. Mir ist mulmig zumute, doch eine ehrliche Seele wechselt mir mein Bargeld zum ofiziellen Wechselkurs. Dankbarkeit und ein inniges Lächeln überkommen mich.
Wie sehr sind wir doch Opfer unserer Erlebnisse. Nur einmal ist mir auf all meinen Reisen Unheil passiert. Es war in der bolivianischen Großstadt Santa Cruz. Zwei Bekannte und ich zogen Cash am Automaten, um dann mittels Taxi in die Großstadtnacht zum Ausgehen loszuziehen. Das Taxi sah uns vom Automaten kommen und wußte um unsere gefüllten Börsen. Wenig später stieg ein Mann ins Taxi, der sich als ziviler Drogenfahnder ausgab. Überrumpelt, aber wissend, dass hier etwas krum läuft, überliesen wir ihm unsere Geldbeutel für die Durchsuchung. Geschickt entnahm der Trickbetrüger einige Scheine. Es ist nichts weiter passiert, wir haben ihn gewähren lassen und vermieden so, nähere Bekanntschaft mit Boliviens krimmineller Seite zu schließen.
Mit dieser Geschichte in Erinnerung war mir bei der ganzen Aktion natürlich nicht wohl. Lass niemals den Fahrer wissen, dass du größere Mengen Bargeld bei dir hast, war die Lehre die ich daraus gezogen hatte. Doch in Indien war ich ohne Tuktuk-Fahrer hilflos. Sie kannten die Geldautomaten, die vielleicht noch etwas hergeben, die Wechselstuben und die privaten Geldwechsler. Also musste ich meinem Fahrer vertrauen. Mein Vertrauen wurde belohnt, ich bekam eine Lektion über die Hilfsberitschaft der Inder erteilt und eine Geschichte, die mir immer zu Indien in Erinnerung bleiben wird, geschenkt.
Indien ist ein Schwellenland, das sehr unter Schwarzgeld und informeller Arbeit leidet. Viel Geld fließt an Steuersystemen vorbei und wird an Banksystemen vorbei als Reserve gehortet. Die Demontarisierung ist ein Ansatz Indiens, dem Entgegen zu wirken. Unter den Indern die ich traf, war dieses Program begrüßt worden, natürlich abgesehen der Schwierigkeiten in der Übergangszeit, von der unweigerlich alle Inder betroffen waren. Doch nur Geldkreisläufe, in denen das Steuersystem wie gedacht teilnimmt, können die Finanzierung der staatlichen Aufgaben in der Gemeinwohlversorgung sichern.
Nur ein kleiner Kreis an Eingeweihten wusste vorab von diesem Programm. Der Indische Staat hatte sich für diese Maßnahme zur Bekämpfung von Schattenwirtschaft und Schwarzgeld entschlossen. Von einem auf den nächsten Tag wurden 22 Milliarden Rupien (rund 300 Millionen Euro) Bargeldscheine für ungültig erklärt. Umtausch war nur in begrenzten Mengen gegen neue Scheine an den Banken möglich.
In der Folge war der Neudruck, die Verteilung und Ausgabe der neuen Scheine für ein so großes Land wie Indien natürlich eine riesige Herausforderung. Konsequenter Weise war eine anhaltende Bargeldknappheit über Monate hinweg gegeben. Das hatte auch ich als Tourist zu spüren bekommen. Nicht immer gaben Geldautomaten Bargeld aus, die Transaktionen waren generell auf Tausend Rupien limitiert. In der Folge war die Suche nach Cash ein deutlich grösserer Anteil meines Urlaubs, als mir das lieb gewesen wäre.
So habe ich einmal in Kochin vier Stunden für den Tausch von Einhundert Euro benötigt. Im Schlepptau meines Tuktuk-Fahrers hatte ich schon alle ATMs abgeklappert. In der Gasse der Geldwechsler und Goldhändler hatte man mir nur Wucherkurse angeboten. In meiner Verzweiflung hatte ich schon einem miesen Deal zugestimmt, doch mein Tuktuk-Fahrer hat mich weg gezogen. "We will not change for this shitty rate!".
Wieder telefoniert er. Wir fahren in eine Einkaufsgasse, es wird dunkel und die Ladenbesitzer ziehen schon ihre Stahltore herunter als wir den Bekannten meines Fahrers treffen. Mir ist mulmig zumute, doch eine ehrliche Seele wechselt mir mein Bargeld zum ofiziellen Wechselkurs. Dankbarkeit und ein inniges Lächeln überkommen mich.
Wie sehr sind wir doch Opfer unserer Erlebnisse. Nur einmal ist mir auf all meinen Reisen Unheil passiert. Es war in der bolivianischen Großstadt Santa Cruz. Zwei Bekannte und ich zogen Cash am Automaten, um dann mittels Taxi in die Großstadtnacht zum Ausgehen loszuziehen. Das Taxi sah uns vom Automaten kommen und wußte um unsere gefüllten Börsen. Wenig später stieg ein Mann ins Taxi, der sich als ziviler Drogenfahnder ausgab. Überrumpelt, aber wissend, dass hier etwas krum läuft, überliesen wir ihm unsere Geldbeutel für die Durchsuchung. Geschickt entnahm der Trickbetrüger einige Scheine. Es ist nichts weiter passiert, wir haben ihn gewähren lassen und vermieden so, nähere Bekanntschaft mit Boliviens krimmineller Seite zu schließen.
Mit dieser Geschichte in Erinnerung war mir bei der ganzen Aktion natürlich nicht wohl. Lass niemals den Fahrer wissen, dass du größere Mengen Bargeld bei dir hast, war die Lehre die ich daraus gezogen hatte. Doch in Indien war ich ohne Tuktuk-Fahrer hilflos. Sie kannten die Geldautomaten, die vielleicht noch etwas hergeben, die Wechselstuben und die privaten Geldwechsler. Also musste ich meinem Fahrer vertrauen. Mein Vertrauen wurde belohnt, ich bekam eine Lektion über die Hilfsberitschaft der Inder erteilt und eine Geschichte, die mir immer zu Indien in Erinnerung bleiben wird, geschenkt.
Indien ist ein Schwellenland, das sehr unter Schwarzgeld und informeller Arbeit leidet. Viel Geld fließt an Steuersystemen vorbei und wird an Banksystemen vorbei als Reserve gehortet. Die Demontarisierung ist ein Ansatz Indiens, dem Entgegen zu wirken. Unter den Indern die ich traf, war dieses Program begrüßt worden, natürlich abgesehen der Schwierigkeiten in der Übergangszeit, von der unweigerlich alle Inder betroffen waren. Doch nur Geldkreisläufe, in denen das Steuersystem wie gedacht teilnimmt, können die Finanzierung der staatlichen Aufgaben in der Gemeinwohlversorgung sichern.
Bildergalerie - Mysore City
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Bildergalerie - Amba Vilas - Maharaja-Palast - bei Tag
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Bildergalerie - Amba Vilas - Maharaja-Palast - beleuchtet
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Bildergalerie - Mysore Markt
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Bildergalerie - Chamundi Hill - Chamundeshwari-Tempel
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